Wir fanden 2005 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie
Berlin (dffb) zusammen. Wir teilten die Begeisterung für
Dokumentarfilm und es gelang uns, Andres Veiel als Dozenten
zu gewinnen. Inspiriert durch Veiels Forschergeist, seine
psychologische Raffinesse und beharrliche Ausdauer, begannen
wir eigene sehr persönliche Dokumentarfilme zu entwickeln,
die den Rahmen des Seminars bei weitem sprengten. Im
Gewächshaus der Gruppe wuchsen unsere Filme zu Unikaten
heran, mancher in exotischem mancher in vertrautem Umfeld.
Ob als kindlicher Trotzkopf oder kühler Stratege, jeder
destillierte mit der Zeit seine eigene Handschrift und
inspirierte die anderen durch seinen Erfindungsgeist. Mit
Super-9 wollen wir über die Filmakademie hinaus unsere
eigene Struktur bilden und unserer Linie treu bleiben. Das
Bewusstsein und Gewissen der Gruppe hält uns an, weiter auf
unbefestigten Wegen zu forschen und das Wagnis eines langen
zähen Entstehungsprozesses einzugehen. Für ambitionierte
Filmprojekte mit umfassenden Recherchen ist es schwer in den
alteingesessenen Produktionsstrukturen zu entstehen. Und nur
selten finden Filme wie unsere eine Öffentlichkeit im Kino.
Aber von zahlreichen Festivalvorführungen unserer Filme
wissen wir, dass ein interessiertes Publikum existiert, das
nach einem eigenwilligen, persönlichen Blick dürstet.
Anstatt uns über Missstände in der Filmlandschaft zu
beschweren, wollen wir uns selber bessere Verhältnisse
schaffen! In diesem Geiste entstanden unsere bisherigen
Filme, ist ein Buch mit Hintergrundberichten zu unseren
Projekten erschienen und findet jetzt dieses Festival statt.